Wenn Wege sich trennen, dann heisst es Abschied nehmen. Nicht gerade das Lieblingsthema der meisten Menschen, wie ich gemerkt habe.
Wenn der Abschied endgültig ist, hat das Thema nochmals eine andere Dimension.
Während ich am Sterbebett meines Vaters sass, gingen mir viele Fragen durch den Kopf und Bauch - betreffend dem Leben. Was zählt noch, im Angesicht des Todes? Was ist unwichtig? Wer möchte ich gewesen sein?
Was zählen wird, sind für mich klar die Menschen, die bei einem sind, die die Hand halten und für einem da sind. Alles, was jetzt im Beruf so wichtig ist, wird nicht mehr zählen. Alle meine Abschlüsse, Titel und mein beruflich Erreichtes. Wahrscheinlich zählt das schon nach der Pensionierung nicht mehr. Heisst das nun, ich kann es mir schenken? Gerade so viel arbeiten, dass Geld reinkommt und sonst mich dem Nichtstun widmen? Wenn ich auf mein Leben zurückschauen werde, werde ich mir wünschen, dass ich meine Träume verwirklicht habe. Dass ich nicht aus Angst oder Bequemlichkeit darauf verzichtet habe. Ich werde mir wünschen, meinen Lieben meine Zuneigung gezeigt zu haben und mit meinen Mitmenschen im Frieden gewesen zu sein. Ich hoffe, dass ich genug glücklich und dankbar gewesen bin, für all das Gute, dass sich in meinem Leben ereignet hat. Und ich werde mir wünschen, ein fröhlicher, liebevoller, leichtherziger und unkomplizierter Mensch gewesen zu sein.
Und was heisst das nun für meine Gegenwart? Meine persönliche Anleitung für ein gutes Abschiednehmen:
- Verbringe Zeit mit den Mensch, die dir wichtig sind, und zeig es ihnen.
- Geniesse das Schöne in deinem Leben und sei dankbar für all das Gute, das dir begegnet.
- Nimms so leicht wie möglich - denk immer daran, alles ist vergänglich.
- Mach dir immer wieder bewusst was wirklich, wirklich zählt.
- Nutze jede Gelegenheit um zu lachen und Spass zu haben.
- Wage etwas - sei mutig. Lieber mal einen Schuh rausziehen als später zu denken «Ach, hätte ich doch».
- Sei nachsichtig und liebevoll mit dir selber.
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